Sie war 2021 angetreten, die Photokina zu ersetzen und ist bereits nach kurzer Zeit wieder Geschichte: Die Messe Hamburg hat gestern verkündet, dass sie die Photopia nach gerade mal 3 Jahren “in der bisherigen Form nicht fortsetzen” wird.
Die Gründe sind, wie eigentlich immer bei solchen Entscheidungen, wirtschaftlicher Natur. Ich kenne keine wirklichen Details, es ist die Rede davon, dass die Zahl der Besucher insgesamt zu gering war. Möglich, dass eine oder mehrere große Marken die Teilnahme abgesagt haben und die Messe dadurch an Attraktivität eingebüßt hat. Und so natürlich eben auch finanzielle Einbußen zu erwarten waren. Ganz genau weiß es aber außerhalb der Messe Hamburg wohl niemand. Dort schreibt man dazu:
In einem insgesamt schwierigen Marktumfeld ist eine wirtschaftliche Durchführung der Veranstaltung künftig jedoch nicht möglich. Die Hamburg Messe und Congress hat sich deshalb zur Absage entschlossen, um allen Beteiligten frühzeitig größtmögliche Planungssicherheit zu geben.
Wir bedauern sehr, dass die PHOTOPIA Hamburg, in die wir, unsere Ausstellenden und Partner sehr viel Energie, Arbeit und Herzblut investiert haben, künftig nicht fortgesetzt werden kann.
Ich persönlich finde das äußerst bedauerlich, auch wenn ich es in den vergangenen Jahren leider noch nicht nach Hamburg geschafft hatte. Für dieses Jahr stand es aber ganz oben auf dem Zettel. Manche beurteilen das zwar komplett anders, andere hingegen sehen es ähnlich wie ich: jetzt fehlt in Deutschland definitiv eine echte Fotomesse. Es gibt zwar weiterhin verschiedene Veranstaltungen rund um die Fotografie, aber eine Messe ist und bleibt eine Messe. Und da dreht es sich eben nicht ausschließlich um Workshops und Ausstellungen, sondern man möchte auch Anfassen, Ausprobieren, sich mit Herstellern, Profis und Gleichgesinnten unterhalten, Vorträge hören und so weiter. Das ist es ja, was eine Messe von einem Festival unterscheidet, deshalb haben beide Formate ihre Berechtigung, auch heute noch. Das ist sehr gut daran erkennbar, dass viele andere Messen nach wie vor funktionieren. Die Gamescom wäre ein solches Beispiel.
Aktuell bleiben also nur noch die Hausmessen der verschiedenen Fachhändler. Allerdings stellen diese auch nur bedingt eine Alternative zu einer “echten” Messe dar. Die von der Messe Hamburg vorgeschlagene Alternative “Content Creator World” im Rahmen der Polaris Convention ist aber definitiv keine, sondern wirkt eher ein bisschen wie Hohn.
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