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Nikon Zf – 24 Megapixel im Retro-Gehäuse

Nikon Zf

Pünktlich zur Photopia hat Nikon seine neueste Kamera vorgestellt: die Nikon Zf. Eine Vollformatkamera im Retro-Gehäuse. Konsequent, denn oft genug konnten wir nach der Vorstellung der Zfc lesen: Wenn sie Vollformat hätte, würde ich sie sofort kaufen. Kein Wunder, dass Nikon darauf reagiert, würde ich ebenfalls.

Nur eine bessere Z 6II?

Die technischen Daten lesen sich zunächst wie eine vorsichtige Weiterentwicklung der Z 6II. Der Vollformatsensor mit 24,5 Megapixeln ist der gleiche, der bereits in der Z 6II verbaut ist, dahinter werkelt nun aber ein neuerer Bildprozessor, der auch noch einen größeren ISO-Bereich erlaubt. ISO 100 bis 64.000 sind möglich, im erweiterten Bereich sogar ISO 50 bis 204.800.

Wie auch bei der Z 6II ist der Sensor beweglich gelagert, der Bildstabilisator soll allerdings deutlich verbessert worden sein und 8 zusätzliche Blendenstufen ermöglichen. Interessant finde ich den neuen Modus der Bildstabilisierung. Zusätzlich zur üblichen Variante, bei der um die Sensormitte herum stabilisiert wird, erlaubt Nikon hier auch die Stabilisierung um das aktive Autofokus-Messfeld. In der Theorie sollte das bei Motiven abseits der Bild-/Sensormitte bessere Ergebnisse liefern. Ich wette, die Tester werden demnächst auch darauf ein besonderes Augenmerk legen.

Verbesserter Autofokus

Der neue Autofokus ermöglicht das Fokussieren bis -10 EV, das ist ziemlich ordentlich. Außerdem darf die Z f auch auf die Algorithmen und Deep-Learning-Technologien der Z8 und Z9 zurückgreifen und bietet auch das bekannte 3D-Tracking. Das versetzt den Autofokus in die Lage, Augen, Gesichter, Menschen und Tieren zu folgen.

Natürlich höre ich jetzt auch wieder die Stimmen: “Damit kann dann jeder Depp fotografieren”. Ja, mag sein, zumindest wäre dann theoretisch jeder “Depp” in der Lage, scharfe Bilder abzuliefern. Dass zu guten Fotos weitaus mehr gehört, dürfte eigentlich jedem klar sein. Deshalb frage ich mich, warum man neue Technologien, die zur Verfügung stehen, nicht auch nutzen sollte. Nur um eine scheinbar elitäre Position zu erhalten, die viel Aufwand für ein gutes Bild bedeutet? Nur weil mein Großvater noch mit Pinsel, Schere und Leim “photoshoppen” musste, muss ich doch nicht die Fortschritte der Technik ignorieren. Aber zurück zur Kamera.

Gehäuse und Design

Das Gehäuse ist nun deutlich robuster als das der Z fc und besteht teilweise aus einer Magnesiumlegierung, der Handgriff ist nun aber etwas kleiner ausgefallen. Wer das zu klein findet, der kann sich für 50 € eine Grifferweiterung inklusive Stativschiene dazu kaufen. Käufer, die vor dem 31.10.2023 zuschlagen, erhalten diese Grifferweiterung kostenlos dazu. Sehr gut finde ich die Flexibilität des Displays, dass sich auch links neben die Kamera klappen lässt.

Zum Design muss ich allerdings leider sagen: Überhaupt nicht mein Ding. Ich weiß, es gibt extrem viele Retro-Fans, Leica bedient seit Jahren diesen Markt und hat trotz oftmals schlechterer technischer Daten und deutlich höheren Preisen eine nicht gerade kleine Fangemeinde. Warum sollte also Nikon hier nicht ein wenig “wildern”. Meins ist es jedoch nicht, ohne dass ich es wirklich ausreichend begründen könnte. Mir gefällt weder das den analogen Kameras nachempfundene Bedienkonzept, noch die Optik oder die Haptik. Unabhängig von der Tatsache, dass sie wahrscheinlich für meine großen Hände wieder deutlich zu klein sein dürfte.

Ich will damit aber das Erscheinungsbild auch nicht schlecht reden, wie geschrieben ist mir bewusst, dass es viele gibt, die genau das toll finden und lieben werden. Und wahrscheinlich sogar extra eine der 6 “bunten” Varianten erwerben. Alles prima, Geschmack ist bekanntlich Bandbreite und Nikon trifft nur meinen nicht damit. Die Verkaufszahlen werden sicher trotzdem stimmen, denn technisch kann die neue Zf einiges bieten. Ob das den Preis von 2499,- € für den Body rechtfertigt, muss natürlich jeder für sich entscheiden.

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Mirko

Hallo, ich bin Mirko und blogge (mit Unterbrechungen) seit 2004. Ich bin seit 30 Jahren in der IT tätig, kreativer Kopf und Freizeitfotograf mit langjähriger Erfahrung auch im Bereich Design und Bildbearbeitung.

Ich fotografiere aktuell mit meiner Nikon D750, bevorzugt Menschen. Meine erste DSLR war eine Nikon D70, die später durch eine Nikon D300 ersetzt wurde. Bearbeitet werden meine Aufnahmen in der Regel in Adobe Lightroom Classic und Adobe Photoshop. Einfach, weil ich gefühlt schon immer damit arbeite.

Hier möchte ich sowohl meine Fundstücke aus dem Web, als auch meine Erfahrungen oder auch Experimente teilen. Wenn ich über Produkte berichte, dann schreibe ich immer und in jedem Fall meine persönliche Meinung. Es ist nicht möglich, hier positive Beiträge oder Empfehlungen zu kaufen. Auch hier vorgestellte Produkte sind, sofern im Beitrag nicht anders gekennzeichnet, aus eigener Tasche bezahlt und nicht gesponsert.

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