Nikon hat sich über Jahrzehnte hinweg den Ruf erarbeitet, robuste und beinahe unverwüstliche Kameras zu liefern. Nicht umsonst sind die Kameras gerade dort beliebt, wo es etwas rauer zugeht. Um so ärgerlicher, dass das aktuell beliebteste Modell nun bereits zum zweiten Mal von einer Rückrufaktion betroffen ist.
Der erste Rückruf erfolgte aufgrund von Problemen mit der Objektiv-Verriegelung bei einer Reihe von Seriennummern der Z8. Währenddessen tauchten bereits die ersten Berichte über neue Probleme auf, bei denen sich die Befestigungsösen für den Kameragurt lösten. Was in mindestens einem Fall wohl sogar dazu führte, dass die Kamera abstürzte und anschließend nicht mehr funktionierte. Grundsätzlich mehr als ärgerlich bei einer Kamera, erst recht in diesem Preissegment.
Seit dieser Woche ist nun klar, dass auch hier ein Rückruf für einige Seriennummern erforderlich ist, um auch dieses Problem zu beheben. Augenscheinlich handelt es sich nicht um Einzelfälle, sondern um einen Fabrikationsfehler, der zumindest vorübergehend aufgetreten ist. Wie viele Kameras betroffen sein können, weiß am Ende aber nur Nikon. Positiv ist aber, dass das Problem doch recht zügig untersucht wurde und Abhilfe geschaffen wird. Nikon hat hier meiner Meinung nach doch schnell reagiert und nicht versucht, das Thema erst einmal unter den Tisch zu kehren. Alles richtig gemacht. Ärgerlich ist es für die Besitzer trotzdem, da man seine Z8 entweder persönlich zum Service bringen oder gar einschicken muss, wodurch man in der Regel dann für einige Zeit auf seine Kamera verzichten muss.
Solche “Kinderkrankheiten” sind allerdings leider recht häufig anzutreffen, sei es bei Hard- oder auch Software. Nicht allein deshalb warte ich bei Neuanschaffungen immer eine Weile ab. Beides wird schließlich immer komplexer und aufwändiger, gleichzeitig steht aber häufig immer kürzere Entwicklungszeit zur Verfügung, weil man liefern muss. Nikon war ohnehin in Zugzwang, da man sich in der Vergangenheit bei den Systemkameras doch etwas mehr Zeit gelassen hatte und anderen Herstellern hinterherhecheln musste. Grundsätzlich hat man mit der Z9 und der Z8 nicht nur Boden gut gemacht, sondern in vielerlei Hinsicht meiner Meinung nach sogar richtig gut vorgelegt. Um so mehr ist zu hoffen, dass es bei diesem zweiten Rückruf bleibt und nicht in naher Zukunft weitere Probleme auftauchen.
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