Für vergangenen Sonntag hatten wir beschlossen, einen Fotoausflug in die Westruper Heide zu unternehmen. Ziel war, dort den Sonnenaufgang zu fotografieren und nebenher alles, was sonst noch so ins Auge sticht. Außerdem war unsere 14-jährige Mischlingsdame Emma dabei. Meine Lebensgefährtin hat sich ein wenig der Hundefotografie verschrieben und daher musste Emma mit. Der Husky blieb zu Hause, denn den muss man permanent im Auge behalten und beschäftigen. Beim Fotografieren ist das weniger vorteilhaft, wenn er nicht das Model ist.
Wir sind beide keine Landschaftsfotografen. Ich fühle mich ja mehr in der People- und Porträtfotografie wohl, sie hat es eher mit Tieren, Kindern und kleinen Details wie bspw. Blumen. Aber gelegentlich schauen wir ganz gern mal über den Tellerrand und experimentieren ein wenig. Und auch wenn es nicht immer gelingt und bei derartigen Abstechern in “fremde” Regionen oft viel Ausschuss entsteht, so macht es dennoch immer wieder eine Menge Spaß. Abgesehen vom frühen Aufstehen…
Der Sonnenaufgang war für 6:36 Uhr angekündigt, bei ca. einer Stunde Fahrt war tatsächlich sehr frühes Aufstehen angesagt. Mit genügend Kaffee intus ging es also auf die Bahn und ca. 5:40 Uhr waren wir dann vor Ort. Der Parkplatz war erstaunlich voll, damit hatte meine Partnerin allerdings auch gerechnet. Sie wusste, dass die Westruper Heide ein sehr beliebter Foto-Spot ist. Und, so sagte sie bereits vorab, gerade Sonnenaufgänge hier besonders gern fotografiert werden, da sich nahezu immer eine leichte Nebeldecke am frühen Morgen über die Heide legt. Ich war angesichts der anhaltenden Trockenheit in den letzten Wochen zwar skeptisch, lag damit aber glücklicherweise falsch.
Da wir uns hier nicht gut genug auskannten, um noch weiter durch die Dunkelheit zu stolpern, haben wir uns relativ schnell an einem freien Platz ausgebreitet, unsere Ausrüstung ausgepackt und aufgebaut. Die Dämmerung begann langsam und wir haben mit unseren ersten Testaufnahmen begonnen. Wie gesagt, wir haben beide sehr wenig Erfahrung mit solchen Aufnahmen und somit wurden erst einmal verschiedene Einstellungen getestet. Hier empfiehlt es sich definitiv, mal das eine oder andere Tutorial anzuschauen oder zu lesen, wenn man wie wir kaum Erfahrungen mit solchen Aufnahmen hat. Ich bin mir sicher, dass es einige Tipps gibt, die das Herumprobieren hinfällig machen. Dennoch glaube ich, dass mir ein paar Aufnahmen gelungen sind.
2 Aufnahmen präsentiere ich mal an dieser Stelle inklusive der Kameradaten. Fotografiert wurde mit der Nikon D750 und dem AF-S NIKKOR 24-120 mm f/4.0 G ED in RAW, nachbearbeitet dann mit DxO PureRAW 2 und Lightroom Classic. Und wie man auf den beiden Bildern sehen kann, waren die Bedingungen perfekt für tolle Aufnahmen.
Das erste Bild entstand, bevor die Sonne sichtbar war. Brennweite 28 mm, Blende 11 und die Belichtungszeit betrug 1/50s bei ISO 1000. (hier auch auf Instagram)
Auf dem zweiten Bild hatte sich die Sonne bereits hinter dem Horizont hervorgewagt. Die Brennweite betrug 24 mm, Blende 11 und die Belichtungszeit 1/1000s bei ISO 800. (ebenfalls auf Instagram)
Aus beiden Bildern habe ich allerdings in Photoshop noch ein Windrad entfernt, das für mich irgendwie nicht so recht ins Bild passte. Irgendwie gehört es hier zwar eigentlich zur Landschaft hinzu, aber mich störte es. Das sieht sicher jeder ein wenig anders und ich bin diesbezüglich auch nicht immer so pingelig, aber diesmal war es mir im Weg.
Ich bin sicher, mit etwas mehr Erfahrung kann man bei ähnlichen Bedingungen noch deutlich eindrucksvollere Aufnahmen machen. Ich bin aber doch ziemlich zufrieden mit den Ergebnissen. Das Eine oder Andere hätte ich sicher anders/besser machen können, aber Erfahrungen kann man ja nur durch Ausprobieren gewinnen. Und auf jeden Fall haben wir ein paar Erfahrungen gewonnen in Bezug auf die Vorbereitung. Es empfiehlt sich in jedem Fall, eine Kleinigkeit zu Essen dabei zu haben. An die Leckerlis für die Hundedame und Getränke hatten wir gedacht, für uns hatten wir aber nichts dabei. Daher trieb uns der Hunger dann doch recht früh wieder zurück zum Auto und anschließend zum Bäcker. Zudem wurde es noch deutlich voller, nachdem die Sonne dann aufgegangen war.
Es ist immer sinnvoll, eine solche Location vorab zu erkunden. Mangels Zeit konnten wir das vorher nicht vor Ort tun, hatten uns in Google Maps aber diverse Panoramen der Westruper Heide angeschaut. Auf diese Weise hatte ich zumindest ein grobes Gefühl für den Ort bekommen können. Meine Lebensgefährtin war früher schon einmal dort, aber weniger, um nach einem Standort für spezielle Aufnahmen zu schauen. Wir hatten Glück, dass wir schnell genug einen guten Platz gefunden haben, das klappt aber sicher nicht immer. In jedem Fall ist es auch sinnvoll, ein Stativ dabei zu haben, aus der Hand wären mir die Bilder so nicht gelungen. Ein paar ganz gute Einsteiger-Tipps für die Fotografie von Sonnenaufgängen kann man bspw. hier nachlesen.
Recht hilfreich für die Planung vorab im Wohnzimmer war übrigens auch die App PhotoPills, diese ist allerdings kostenpflichtig. Mithilfe der App konnte ich nicht nur den Zeitpunkt des Sonnenaufgangs, der blauen und goldenen Stunde ermitteln, sondern auch schon im Satellitenbild sehen, wo genau die Sonne auftauchen wird.
Meine Lebensgefährtin habe ich noch nicht gefragt, ob ich ein paar ihrer Bilder in diesem Beitrag veröffentlichen darf. Sobald ich das nachgeholt habe, werde ich vielleicht noch ein oder zwei Bilder von ihr einfügen. Bis dahin verlinke ich mal eine Aufnahme von Emma, die vergangenen Sonntag in der Westruper Heide entstanden ist.
Update: Meine Lebensgefährtin hat 2 Bilder fertig bearbeitet, die ich hier veröffentlichen darf. Es sind 2 “typische” Ruhrlinse-Fotos und ich finde sie wieder sehr gelungen. Entstanden sind sie ebenfalls am Sonntagmorgen in der Heide. Hier sind sie:
Und hier noch einmal der Link zu ihrem Instagram-Account.
Kommentieren