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Generative Füllung in der Photoshop Beta: Das Lowres-Problem

Generative Fuellung Lowres Problem

Wer wie ich bereits fröhlich mit der aktuellen Photoshop Beta und hier speziell mit der Generativen Füllung herumexperimentiert, wird das Problem sicher bereits gesehen haben: manche KI-generierten Inhalte haben eine deutlich geringere Auflösung als das Original-Foto und fallen dadurch sofort auf. Im folgenden Ausschnitt kann man das ziemlich gut sehen. Links das Original, rechts die Inhalte, die von der KI erstellt wurden.

Die Unterschiede fallen bei entsprechender Zoomstufe (hier 100 %) natürlich recht schnell auf. Ob es sich hierbei um eine Einschränkung der Beta handelt oder auch in Zukunft so bleiben wird, ist mir aktuell nicht bekannt, die Ursache allerdings schon. Die neuen Inhalte werden in einer Größe von maximal 1024 x 1024 Pixeln berechnet und anschließend gestreckt. Was dann eben auf die hier gezeigt Weise erkennbar wird.

Das Problem fällt vor allem dann auf, wenn man so, wie von Adobe beschrieben, Bilder erweitern möchte. Ich zeige das mal an einem Beispiel:

Im ersten Schritt erweitere ich das Bild mithilfe des Freistellungswerkzeuges.

Nun selektiere ich den leeren Bereich mit dem Auswahlrechteck-Werkzeug und wähle dabei einen schmalen Streifen des Originals mit aus.

Jetzt noch ein Klick auf “Generative Füllung” und dann direkt auf “Generieren”. Hier ist das Ergebnis:

Sieht in dieser Auflösung ziemlich gut aus, man kann im Grunde nicht erkennen, dass der linke Bereich in Wirklichkeit nicht existiert. Zoomt man nun aber in das Bild hinein, dann stechen die Unterschiede direkt ins Auge.

Sehr gut sieht man hier den Unterschied in der Struktur der Felsen und auch bei den Blüten am unteren Bildrand. Bei Bildern, die auf Instagram gepostet werden sollen, fällt der Unterschied wohl eher nicht auf. Will man aber hochauflösend drucken, dann ist das Ergebnis nicht wirklich zu gebrauchen.

Aber es gibt einen Weg, wie man dieses Problem umgehen kann. Ich beginne noch einmal ganz am Anfang und werde das Bild jetzt etwas anders erweitern. Wir erinnern uns: Die Kacheln, die von der KI berechnet werden, sind maximal 1024 x 1024 Pixel groß. Statt dem Freistellungswerkzeug nutze ich nun die Funktion Bild->Arbeitsfläche.

In das Feld für die Breite schreibe ich nun einfach hinter den Wert “+1000” und setze den Anker in das rechte mittlere Feld. Dadurch wird das Bild nach links um 1000 Pixel breiter. Warum addiere ich nicht 1024? Weil ich meine Auswahl für die Generative Füllung etwas überlappen lassen möchte.

Beim Auswahlrechteck-Werkzeug stelle ich von “Normal” auf “Feste Größe” um und trage für Breite und Höhe jeweils 1024 ein.

Nun einfach in die linke obere Ecke des freien Bereichs im Bild klicken und es wird direkt eine quadratische Auswahl von 1024 x 1024 Pixeln angelegt.

Für diese Auswahl führe ich jetzt die Generative Füllung aus. Danach wiederhole ich den Vorgang Auswahl/Generative Füllung so lange, bis ich ganz unten angekommen bin und den kompletten Bereich gefüllt habe. Das Ergebnis ist am Ende zwar nach wie vor nicht genauso fein auflösend wie das Original, allerdings sind die Unterschiede deutlich geringer und schwerer zu erkennen. Siehe wieder der 100 %-Ausschnitt.

Eigentlich ist fast nur noch an den Blüten erkennbar, dass es einen Unterschied gibt. Der Unterschied in der feinen Struktur des Felsens fällt kaum ins Gewicht. Wüsste ich nicht, dass ich danach suchen müsste, dann würde es wohl kaum auffallen.

Mit diesem kleinen Kniff kann man also die Einschränkungen recht gut umgehen. Wie bereits angemerkt: Ich weiß nicht, ob nur die Beta-Version diese Einschränkung aufweist oder ob das so auch in die Release-Version übernommen wird. Ich kann mir vorstellen, dass der Rechenaufwand doch beträchtlich ist, wenn man größere Bereiche berechnet. Und möglicherweise begrenzt Adobe auf diese Weise den Rechenaufwand absichtlich. Aber wirklich wissen werden wir es erst dann, wenn die Funktion in der Release-Version angekommen ist.

Mirko

Hallo, ich bin Mirko und blogge (mit Unterbrechungen) seit 2004. Ich bin seit 30 Jahren in der IT tätig, kreativer Kopf und Freizeitfotograf mit langjähriger Erfahrung auch im Bereich Design und Bildbearbeitung.

Ich fotografiere aktuell mit meiner Nikon D750, bevorzugt Menschen. Meine erste DSLR war eine Nikon D70, die später durch eine Nikon D300 ersetzt wurde. Bearbeitet werden meine Aufnahmen in der Regel in Adobe Lightroom Classic und Adobe Photoshop. Einfach, weil ich gefühlt schon immer damit arbeite.

Hier möchte ich sowohl meine Fundstücke aus dem Web, als auch meine Erfahrungen oder auch Experimente teilen. Wenn ich über Produkte berichte, dann schreibe ich immer und in jedem Fall meine persönliche Meinung. Es ist nicht möglich, hier positive Beiträge oder Empfehlungen zu kaufen. Auch hier vorgestellte Produkte sind, sofern im Beitrag nicht anders gekennzeichnet, aus eigener Tasche bezahlt und nicht gesponsert.

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